Ich lasse mal meine Erfahrungen zum Thema spielen und Linux los.
Du kriegst nahezu alles unter Linux zum laufen. Da mittlerweile die meisten Spiele ohnehin über Stream und Epic vertrieben werden, macht es die Sache natürlich sehr einfach. Gerade Steam bemüht sich sehr, die angebotenen Spiele für alle Plattformen nutzbar zu machen. Die eigene Entwicklung von Wine, bei Steam Proton genannt, hilft da sehr.
Im laufe der Zeit habe ich viel über Steam unter Arch gespielt. Aktuell zum Beispiel Ark: Survival Evolved, Transport Fever 2 und ich will wieder mit War Thunder anfangen. Läuft alles tadellos. Nur bei Raft habe ich Probleme mit der Grafik. Das lief zwar auch lange problemlos, aber mit einem Mal wollte es nicht mehr. Ach ja, Alien Isolation spiele ich auch noch. Wenn denn mal Zeit ist.
Was Epic angeht, da verwende ich als Launcher Heroic. Aktuell spiele ich darüber Fallout 3 ganz ohne Probleme. Zwar kam es hier und da schon zu abstürzen, aber wie das nette Internet mir verraten hat, passiert das genauso auch unter Windows. Elite Dangerouse habe ich auch angefangen, nur die dumme Zeit eben. Da sind Spiele wie Fallout 3 sehr entgegenkommend. Die startet man und wenn man dann doch schnell was arbeiten muss, pausiert man es.
Es geht aber auch ganz ohne irgendwelche Launcher direkt über Wine. So habe ich lange Need For Speed Underground 2 und Call Of Duty United Offensive problemlos unter Wine gespielt. Letzteres lief unter Wine sogar schneller, als auf einem vergleichbaren Rechner mit Windows. Aber auch Anno 1602 läuft bedenkenlos. Birth Of The Federation spiele ich immer mal wieder mit einem Freund. Ich auf Linux, er auf Windows. Mein Vorteil dabei ist, ich kann das Spiel in ein Fenster zwängen, bei ihm beschlagnahmt es direkt den ganzen Computer und die Installation von Mods ist unter Linux ebenfalls einfacher.
Wine hat zu Windows noch einen Vorteil. Call Of Duty UO kriegt man auf Windows 10 zum Beispiel nicht mehr zum laufen. Unter Wine überhaupt kein Problem. Zudem hat zum Beispiel Need For Speed das Problem, es möchte die CDs haben. Das Problem dabei ist, nicht alle Rechner haben noch ein CD-ROM oder entsprechend DVD. Ich habe einfach die CDs als ISO kopiert und binde die ein. Das geht bei Windows nur mit dem Daemontool und das zickt hin und wieder.
Ich kann deshalb aus Erfahrung sagen, spielen unter Linux ist zu 99% kein Problem. Vielleicht muss man bei Steam schauen, ob man eine andere Version von Proton verwenden muss, oder bei Wine etwas mit winetricks nachinstallieren muss. Wer davor aber keine Angst hat, der zockt unter Linux genauso gut, wie unter Windows.
Aber, ich muss meiner Aussage noch etwas hinzufügen. Zwar gelten die oben genannten Punkte auch alle für Ubuntu, aber ich bekomme durch die Bank von Benutzern dieses OS die Rückmeldung, dass sie Spiele relativ langsam laufen, also wenige FPS haben. Das liegt dabei nicht an Linux selbst, sondern an dem, was daraus gemacht wurde. Ubuntu ist, meiner Meinung nach, mittlerweile ähnlich unnütz aufgeblasen, wie Windows.
Noch etwas für die, die keine Angst vor Experimenten haben. Linux bietet noch einen netten Effekt, den mal gerade fürs zocken nutzen kann. Unter Linux ist die grafische Oberfläche nicht fest eingelötet. Das heisst, wenn man mit dem Computer arbeitet, kann man schöne Oberflächen wie Cinnamon, Mate, Xfce verwenden. Will man aber zocken und möglichst viele Ressourcen nur für das Spiel haben, wechselt man einfach auf etwas schlankes wie AwesomeWM. Ich habe mal den Test gemacht und das spart einem gerne mal 300-500MB und einiges an CPU-Auslastung.