• Mahlzeit!

    Da ja immer wieder von Tiling geredet wird, werfe ich mal AwesomeWM ins Rennen.

    Ich verwende AwesomeWM seit vielen Jahren auf schwacher Hardware, habe es sogar eine ganze Zeit nativ genutzt und es ist auch immer wieder auf meinen Entwicklungsumgebungen anzutreffen. Im Gegensatz zu anderen Desktops mit Tiling ist das bei AwesomeWM optional. Man hat verschiedene Möglichkeiten, wie man das mit den Fenster regeln will. Ich zum Beispiel verwende es wir einen herkömmlichen Desktop ohne Tiling. Mit einem einfachen Klick oben in der Leiste kann man es aber auch voll auf Tiling umstellen.

    AwesomeWM ist klein und schell. Bei meinen SuV Videos habe ich es ja bei den Desktops schon demonstriert. Alte Hardware wie ein Pentium M mit 1 GB Arbeitsspeicher läuft damit ganz hervorragend. Dabei kann man es mit der Mouse genauso gut steuern wie mit Tastenkürzeln. Auch unter VNC läuft es ganz hervorragend, was mein Hauptargument dafür ist.

    Der eigentliche Gag bei AwesomeWM ist aber die Konfiguration. Während so ziemlich jeder andere Desktop seine Einstellungen in irgendeinem hauseigenen Format irgendwo ablegt, geht AwesomeWM hier einen komplett anderen Weg. Es wird komplett über LUA konfiguriert. Man macht die Einstellungen also tatsächlich in einer Skriptsprache und das ist sowas von mächtig! Aber, anfängerfreundlich ist anders. Wer sich also auf Skripten so gar nicht versteht oder verstehen will, der ist bei AwesomeWM absolut falsch!

    Um Beispiele zu nennen, nehmen wir nur mal das Menü. Das ist in der Standard rc.lua, dem Hauptskript für die Konfiguration, fest eingelötet. Da wird also nichts gesucht und automatisch eingebunden. Natürlich kann man auch eigene Menüpunkte mit eigenen Programmen einbauen, so wie ich das in meinen Entwicklerumgebungen gerne mache und genau die Programme habe, die ich auch haben will und brauche und nicht mehr.

    Da die Konfiguration aber ein Skript ist, kann man hier einbauen was man will. Als ich AwesomeWM nativ genutzt habe, hatte ich auch ein Skript dafür eingebaut, welches meine Programme genauso gesucht und eingebaut hatte, wie alle anderen Desktops. Man könnte aber auch einfach hingehen und sich einen Ordner anlegen, dort die gewünschten .desktop Dateien rein linken und so sein Menü aufbauen. Wäre auch kein Problem.

    Zudem ist AwesomeWM vom Design her dadurch ebenfalls vollkommen frei anpassbar. So gibt es zum Beispiel auch welche, die damit die Optik und Funktionsweise der Amiga Workbench nachgebaut haben und man erkennt eigentlich keinen wirklichen Unterschied. Windows 3.11 habe ich dafür auch schon gesehen. Wer sich mit LUA versteht, dem sind hier wirklich keinerlei Grenzen gesetzt.

    Auch eigene Widgets sind damit überhaupt kein Problem und die fügen sich dann auch logischerweise nahtlos in Awesome ein. Ich hatte zum Beispiel früher mal mit dem Arduino mehrere Temperatursensoren im und am Haus ausgelesen. Die Werte hat mein Widget für Awesome ohne ein zusätzliches Programm ausgelesen und in der oberen Leiste angezeigt. Das geht natürlich bei so ziemlich allen anderen Desktops auch, da muss man aber Programme und so für aufrufen. Bei Awesome macht das die hauseigene Konfiguration.

    Starte ich zum Beispiel eine Entwicklerumgebung, werden da sofort sämtliche Programme gestartet. Alle in ihrer eigenen Arbeitsumgebung. Fensterpositionen und Grösse werden dabei automatisch gespeichert. Zudem bindet Awesome beim Start auch gleich meinen Server mittels sshfs ein. Kurz gesagt, nach einem Neustart ist meine Entwicklerumgebung sofort vollständig nutzbar, ohne dass ich erst noch irgendwas starten, einbinden oder sonst was muss. Für mich ein absolutes Top-Feature.

    Generell kann man sagen, egal welche Wünsche man an einen Desktop hat, versteht man sich mit LUA kann man jeden davon ohne zusätzliche Software auch erfüllen.

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